Was ist Corporate Volunteering?

Corporate Volunteering (CV) bezeichnet die Freistellung von Mitarbeitern durch das Unternehmen, für aktives Engagement im Rahmen definierter, zum Wertekanon des Unternehmens passender sozialer oder Umwelt-Projekte.

Mit so einer Arbeitszeitspende für soziales oder ökologisches Engagement ergänzen immer mehr verantwortlich agierende Unternehmen ihr Nachhaltigkeitsmanagement und schaffen Angebote, für z.B. Führungskräfte, Azubis oder auch gemischte Teams. Sie haben erkannt, dass solch aktiven Engagements vielerlei Chancen bieten:

Das Team von Rohde und Schwarz beim Social Day in der Kita Kori Schneckenstein.

Personalentwicklung in Post-Corona-Zeiten

Jeder Aspekt der Zusammenarbeit in Unternehmen hat sich seit Anfang 2020 dramatisch verändert, gewohnte Strukturen und Rahmenbedingungen existieren nicht mehr. Die gemeinsame Arbeit mit Kollegen, das informelle Gespräch auf dem Flur oder einfach nur der wöchentliche Jour Fix finden nicht mehr regelmäßig statt. Die viel beschworene Zukunft der Arbeit (the new reality of work), mit zeitlicher und räumlicher Flexibilität inklusive Eigenverantwortlichkeit, wurde durch Lockdowns und Home Office von heute auf morgen gelebte Realität.

Ein Großteil der Führungskräfte steht vor der Herausforderung, verstärkt auch “virtuelle” Teams zu führen. Die von Covid-19 geprägten neuen Arbeitsweisen haben großen Einfluss auf die Unternehmenskultur, in der das persönliche Miteinander neu definiert und verankert werden muss.

Corporate Volunteering bietet die Chance, die verringerte Quantität der persönlichen Begegnung mit mehr Qualität zu gestalten und somit das Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen zu stärken. Eine soziale Unternehmenskultur, die das Füreinander und Miteinander neu definiert.

Förderung von Teamorientierung und Teambuilding

Neue Kollegen kennenlernen, oder alte Kolleginnen und Vorgesetzte von einer ganz anderen Seite kennenlernen: Das gemeinsame Anpacken für eine gute Sache schweißt zusammen und schafft ein neues, anderes Wir-Gefühl, das sich auch auf den Arbeitsalltag übertragt. Der Erfolg nach einem sozialen Aktionstag ist immer ein Team-Erfolg, konstruktive Zusammenarbeit sticht die individuelle Leistung.

Verbessertes Arbeitsklima und mehr Motivation

Ein sinnstiftendes Projekt, gemeinsame Erfahrungen im Team und neue Perspektiven durch Einblicke in fremde Lebenswelten erhöhen die Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit weit über einen Social Day hinaus.

Die Teilnehmer von Starbucks/Amrest machen Quatsch mit den Pinseln, mit denen sie eigentlich die Paletten streichen sollten.

Nachhaltige Entwicklung gemeinsam gestalten

Je stärker die Erderwärmung das tägliche Leben betrifft, desto lauter werden Fragen der Mitarbeitenden, welchen Beitrag ihr Unternehmen leistet zum Schutz von Umwelt und Klima. Führungskräfte sollten spätestens jetzt die Weichen für eine Transformation stellen, und die Belegschaft mit auf den Weg nehmen.

In der Coronakrise steuerten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Innovationskraft, Kreativität und Kooperationsbereitschaft bei – solch strukturelle Veränderungen gilt es zu fördern, bevor sie wieder verpuffen. Das ernsthafte Einbeziehen der Belegschaft in Prozesse ist ein immens wichtiger Baustein für die Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen. Beides kann noch vertieft werden mit einem Social Day als Teamtag, als „Dankeschön“ und Zeichen der Wertschätzung.

Die Teilnehmer von Rohde&Schwarz schleppen im Dauerregen schwere Steine, um den Außenbereich der Kindertagesstätte im Hasenbergl zu verschönern.

Unternehmenskultur, Identifikation und emotionale Bindung

Häufig dient Corporate Volunteering als Instrument der Organisationsentwicklung: Projekte spiegeln die Werte des Unternehmens und geben positive Impulse für eine auf Teamgeist und Wertschätzung basierende Unternehmenskultur. Bei den Mitarbeitenden führt die Teilnahme an sozialen oder Umwelt-Projekten zu einer stärkeren Identifikation und einer vertieften emotionalen Bindung an ihr Unternehmen.

Durch Sinn-volle Begegnungen und Einsätze und das gemeinschaftliche Erlebnis entsteht eine Atmosphäre, die Lust auf Wandel macht und das „WIR“-Gefühl stärkt.

In sozialen Einsätzen begegnen sich Kollegen auf einer nicht alltäglichen Ebene. Darüberhinaus kommen sie in Kontakt mit geflüchteten Menschen, Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien, Wohnungslosen oder behinderten und älteren Menschen und engagieren sich für den Natur- und Artenschutz.

Die Teilnehmer bekommen oft die Möglichkeit, ihre Komfortzone zu verlassen und in eine fremde Welt einzutauchen. Dieser Perspektivwechsel stärkt das „WIR“-Gefühl, inspiriert, schult die sozialen Kompetenzen und motiviert.

So kann eine nachhaltige und profitable Unternehmenskultur entstehen, wachsen und weiterentwickelt werden.